Projekt: Lanzendorfer Mühle Revitalisierung
Ort: 2130 Mistelbach, Niederösterreich
Auftraggeber: privat
Statik: Oskar Graf
Kategorie: Wohnhaus, Ordination, Wohnung, Dachbodenausbau
Status: realisiert 1993
Preise: Preis der Stadt Wien – Förderungspreis für Architektur, 1995 Kulturpreis des Landes Oberösterreich – Talentförderungspreis für Architektur (Christa Prantl), 1995 Mention spéciale, Fifal – 4ème édition du festival international du film d`architecture libre, Bucarest, 1995 Finalist Bauherrenpreis der ZV, 1994 Nominierung zum Staatspreis für Consulting durch das Bundesministerium für Wirtschaftliche Angelegenheiten, 1994 Anerkennungspreis für vorbildliche Bauten des Landes Niederösterreich, 1994 Stadt- und Dorferneuerungspreis des Landes Niederösterreich, 1994
Video: https://runser-prantl.at/video/

Revitalisierung Lanzendorfer Mühle Lanzendorf ist ein typisches Weinviertler Strassendorf. Die denkmalgeschützte ehemalige Mühle befindet sich etwa in der Mitte des Ortes auf der nördlichen Strassenseite. Das Gebäude gliedert sich in zwei Teile, den Wohnteil mit strassenseitiger barocker Giebelfassade ca.1760 erbaut und den ehemaligen Betriebsteil im rechten Winkel dazu errichtet. Im Dachgeschoss des mittleren Betriebsgebäudes sollten ein großer Wohnraum und darunter Räume für eine Kinderfacharztordination errichtet werden. Für diese Ordinationsräume standen südseitig nur zwei je 1×3 m große Flächen für die Belichtung zur Verfügung, da die nördliche Außenwand an Nachbargebäude grenzt. Es gab an dieser Seite keine Möglichkeit mit Fensteröffnungen die Räume zu belichten. Das 1970 sanierte Erdgeschoss des Wohngebäudes sollte für die privaten Räume und für eine zweite Wohneinheit nur geringfügig adaptiert werden. Sämtliche Fassaden waren zu sanieren, die Fenster des Gebäudes mußten getauscht werden und die Gartenbereiche waren vor Strassenlärm zu schützen. An der Ostseite des Wohngebäudes wurde das in den Nachkriegsjahren zugeschüttete Kellergeschoss wieder freigelegt und man erreicht von dort die Ordinationsräume. An der Westseite wurde ein neuer Eingang in die Wohnung errichtet. Hauptintervention war der Einbau eines neuen Stahlbetonbaukörpers in das barocke Gebäude an der Schnittstelle zwischen langem Strassentrakt und hinterem Quertrakt in Form einer unabhängigen räumlichen Struktur mit Stiegenaufgang. Die Eingangshalle, der große Wohnraum im Dach und die Ordination werden mit zwei je 20 m2 großen Dachverglasungen zusätzlich belichtet.