Projekt: Pfarrgemeindezentrum Neu Guntramsdorf
Ort: 2353 Guntramsdorf, Dr.Karl-Renner-Straße 19
Auftraggeber: Erzdiözese Wien und Pfarrgemeinde Neu Guntramsdorf
Statik: Jahangir Nasserzare
Lichtplanung: Jakob Uhl
Kategorie: Platzgestaltung, Kirche
Status: Wettbewerb 1.Preis
Baubeginn November 2008
Fertigstellung September 2009
Preise: Niederösterreichischer Baupreis 2010, Nominierung

 

Pfarrgemeindezentrum Neu Guntramsdorf

Das Pfarrgemeindezentrum Sankt Josef in Neu-Guntramsdorf befindet sich in der nördlichen Ortserweiterung von Guntramsdorf. Der ursprüngliche Baubestand wurde 1966 nach Plänen von Architekt Tinhofer errichtet und bestand aus Kirchengebäude mit Sakristei und Heizzentrale, Pfarrhaus und Pfarrsaal. Aufgabenstellung des Architektenwettbewerbes Ende 2007 war der Neubau des Pfarrsaales und die Sanierung und Integration des Pfarrhauses sowie die Neugestaltung des Platzes.

Der Neubau des teilbaren Pfarrsaales ist mit Foyer zum Vorplatz orientiert, die Verbindung mit dem Pfarrhaus erfolgt über eine rollstuhlgerechte Rampe. Die Kanzlei ist auf dem Niveau des Pfarrhauses im Neubau so situiert, dass sie den Vorplatz gut überblickt. Besprechungszimmer, Mitarbeiterraum, Kopierraum und neuer Sanitärbereich sind im Altbau angeordnet. Die Küche ist im Neubau so gelegen, dass sie sowohl Saal und Foyer mit Vorplatz als auch den Gartenbereich optimal versorgt. Der neue Baukörper ist auf einer exakten Geometrie aufgebaut. Eine spätere Aufstockung des Neubaus mit Erschließung über das Foyer ist möglich.

Der ursprüngliche Vorplatz zwischen Kirche und Pfarrhaus war durch zahlreiche Niveauunterschiede und kleinteilige zusammenhanglose Grünflächen und Pflasterungen gekennzeichnet. Die neue Vorplatzgestaltung weist ein einheitliches Niveau im gesamten Platzbereich auf, öffnet den Vorplatz zur Öffentlichkeit und macht ihn für Außenveranstaltungen vielfältiger Art nutzbar. Ein gedeckter Umgang in Form eines Flugdaches aus einer schlanken Stahlbetonkonstruktion verbindet Kirche und Saalgebäude und definiert präzise den Raum des neugeschaffenen Kirchenplatzes. Fünf Lichtstelen beleuchten das Areal, drei davon den Vorplatz und den oberen Gartenbereich, zwei den Haupteingang der Kirche.

Die ökologischen Aspekte der Bauweise des Neubaus liegen in der Wahl der Materialien und der Art der Konstruktion. Ziegel, Beton, Stahl, Holz, Glas und Alukonstruktionen sind die Materialien der Primärkonstruktion. All diese Materialien sind wiederverwertbar oder recyclebar. Die Konstruktion des Neubaus für den Pfarrsaal ist als Ziegel- und Stahlbetonkonstruktion für höchste Flexibilität entworfen. Sie besteht aus Wandscheiben im Bereich der Außenwände und im Bereich des inneren Erschließungsganges auf denen unterzugsfreie Stahlbetondecken aufliegen. Flexible Trennwände im Saalbereich unterstützen das variable Konzept.